Team Austria strahlt in Bronze! Das Youth-Nationalteam (11 bis 14 Jahre) holt sich am zweiten Wettkampftag der ICU World Cheerleading Championships in Orlando (USA) sensationell den dritten Platz in der Cheersport-Kategorie Youth All Girl Advanced. Der bislang größte Erfolg der rot-weiß-roten Youngsters, die sich nur den USA und England geschlagen geben müssen, kommt damit nur zwei Jahre nach dem Aufstieg ins höchste internationale Youth-Level. Das starke Nachwuchs-Ergebnis rundet die Junior-Formation (15 bis 18 Jahre) mit dem sechsten Platz – ebenfalls auf höchstem Level – ab. Top-10-Platzierungen schaffen auch beide Nachwuchs-Teams der Performance-Cheersport-Sparte, den Seniors gelingt in Pom und Jazz der Final-Einzug. Indes wahrt das Coed-Nationalteam, in dem Männer und Frauen gemeinsam antreten, die Chance auf den WM-Titel – trotz Musikpanne. Dramatische Szenen spielen sich hingegen in der Cheersport-Königsklasse (Senior All Girl Premier) ab, wo Team Austria verletzungsbedingt seine Routine abbrechen muss, aber „weltmeisterliche“ Moral beweist.
Wie nahe Freud‘ und Leid im Spitzensport beieinander liegen können, mussten Österreichs beste Cheerleader:innen am zweiten Wettkampftag der Cheersport-Weltmeisterschaften in Florida am eigenen Leib miterleben.
Am Donnerstag-Abend (Ortszeit) kam der lauteste rot-weiß-rote Jubel im Wide World of Sports Complex in Orlando aus dem Lager des Youth-Nationalteams. Die Österreicherinnen holten sich in der Kategorie Youth All Girl Advanced – dem höchsten Level in der Altersklasse der 11- bis 14-Jährigen – sensationell WM-Bronze hinter den USA (1.) und England (2.). Nachdem die Youngsters am Mittwoch mit einer soliden Performance den Final-Durchgang erreichten, zeigten sie auch beim entscheidenden Auftritt auf der „größten Matte der Welt“ keine Nerven.
„Wir sind das drittbeste Team der Welt! Das ist einfach unglaublich, wir sind unfassbar stolz, so eine emotionale Valentina Mahr. „Heute ist ein Tag, der uns für immer in Erinnerung bleiben wird und für den wir unseren Trainerinnen unfassbar dankbar sind.“ Teamkollegin Sara Strohmayer ergänzt: „Wir hatten im gestrigen Semifinale zwei Verletzungen. Keiner dachte, dass wir im Finale so einen Auftritt auf die Matte bringen können, aber wir sind zurückgekommen und haben es gerockt. Wir kommen voller Stolz und mit der WM-Medaille nach Hause.“
Für den Österreichischen Cheersport Verband (Cheersport Austria) ist es nach mehreren WM-Titeln auf den zweithöchsten Levels aller Altersklassen die erste WM-Medaille auf höchstem internationalem Niveau überhaupt. Der Verband freut sich neben Youth-Edelmetall zudem über einen starken sechsten Platz im höchsten Juniorinnen-Level (Junior All Girl Elite). „Unsere Strategie, nach den Youth- und Junior-B-WM-Titeln vor zwei Jahren in den Aufbau zu gehen und erst 2025 auf die WM-Bühne zurückzukehren, war der richtige Schritt. Wir sind auf einem guten Weg. Die Juniors waren in den Semifinals sogar auf Rang vier, das Youth-Team hat Bronze geholt“, sagt Vizepräsidentin Petra Gruber.
Für die Funktionärin, die für die Entwicklung der Nationalteams verantwortlich ist, ist das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht. „Beide Routines waren nicht fehlerfrei, es ist also sogar noch Luft nach oben. Wir werden mit all dem Stolz von diesem Jahr eine weitere Entwicklung vorantreiben und nach weiteren Erfolgen streben“, so Gruber.
Verletzungsdrama in „Königsklasse“: emotionales Aus für Senior-All-Girl-Team
Wenige Stunden vor der großen „Jubelparty“ war es in der Arena allerdings kurzzeitig mucksmäuschenstill gewesen. Der Auftritt von Team Austria in der Cheersport-Königsklasse Senior All Girl Premier musste nach einer schweren Knieverletzung von Marina Holzmann abgebrochen werden. Beim anschließenden „Re-Start“ bewiesen die Österreicherinnen zwar “weltmeisterliche” Moral, das Finale der besten zehn Teams der Welt war aber mit einer Athletin auf der wichtigen „Base“-Position außer Reichweite. „Eine Verletzung direkt auf der Worlds-Matte hinnehmen zu müssen, ist besonders hart. Für mich, aber allen voran auch für das Team. Die Mädels haben dennoch bis zum Schluss gekämpft. Auch wenn es für die Finals nicht gereicht hat, haben wir unser Herz auf dieser Matte gelassen“, sagt Holzmann.
Coach Jannine Körber nach dem 13. Rang: „Es ist unglaublich, wie sehr das Team zusammengehalten hat und nach dem verletzungsbedingten Abbruch erneut auf die Matte gegangen ist. Das Team hat alles gegeben, um den kurzfristigen Ausfall zu kompensieren, leider hat es nicht für die Finals gereicht. Das Team hat unseren größten Respekt.“
Coed-Team wahrt Aufstiegschance trotz Musik-Panne
Insgesamt waren am zweiten Wettkampftag acht der neun entwendeten Nationalteams im WM-Einsatz. Das Senior-Coed-Team, in dem männliche und weibliche Athlet:innen gemeinsam antreten, strebt als letztes rot-weiß-rotes Cheersport-Nationalteam den Aufstieg auf das höchste Level an. Dazu ist allerdings in der Kategorie Senior Coed Eliteder Weltmeister-Titel notwendig. Die Leistung im Semifinale am Donnerstag samt souveränem Final-Einzug stimmte positiv, Herausforderungen, wie ein technisches Gebrechen bei der Musik-Anlage, wurden weggesteckt. „Unsere Semi-Finals waren voller Überraschungen – leider auch voller technischer Herausforderungen, die uns auf der Matte musikalisch einiges abverlangt haben. Doch wir haben das als Team stark gemeistert und gehen nun mit einer großartigen Platzierung und viel Selbstvertrauen in die Finals“, so Nico Galanos. „Als Nationalteamathlet auf der Weltmeisterschaft zu stehen, erfüllt mich mit unglaublichem Stolz. Es ist eine große Chance, ein Zeichen für Coed in Österreich zu setzen“, so der Athlet.
Performance-Cheer-Nationalteams geschlossen stark im Spitzenfeld
Zum Kreis der besten Teams der Welt gehören die Performance-Cheer-Nationalteams. In der Sparte, in der Tanzsport-Elemente im Vordergrund stehen, waren am Donnerstag ebenfalls vier Nationalteams im Einsatz. Im Nachwuchs-Bereich gab’s in den Kategorien Junior Pom (6.) und Junior Hip Hop (8.) die angestrebten Top-Ten-Platzierungen. Die Titel gingen an Japan beziehungsweise die USA.
„Wir sind sehr stolz auf unsere Leistung, konnten uns in den Finals enorm verbessern und unsere Punkte steigern. Nach den beiden Auftritten bei der Weltmeisterschaft freuen wir uns umso mehr auf die kommende Europameisterschaft mit diesem Team“, sagt Hip-Hop-Tänzerin Hannah Pemp.
Bei den Erwachsenen gab’s ebenfalls Grund zur Freude. Das Jazz- und das Pom-Team buchten mit Top-10-Platzierungen in den Semifinals ihre Tickets für die Finalrunden am Freitag.
Sophie Gneist: „Es war wahnsinnig aufregend und wirklich ein einzigartiges Gefühl heute auf der Fläche zu stehen und das zu zeigen für das wir Monate lang trainiert haben. Wir sind unheimlich stolz auf den Finaleinzug und werden morgen mit noch mehr Energie überzeugen!“ Teamkollegin Florentina Marchart erinnert sich vor allem an den entscheidenden Moment der Ergebnis-Verkündung. „Als wir erfahren haben, dass wir im Finale sind, war das Gefühl unbeschreiblich. Ich freue mich sehr, am Freitag noch einmal alles geben zu können.“
Coach Theresia Maurer-Lelard zieht zufrieden Zwischenbilanz: „Ich bin unheimlich stolz auf alle Tänzerinnen. Sie haben heute zwei technisch schwierige Programme gezeigt und es damit geschafft, ins Finale einzuziehen. Die Konkurrenz wird jedes Jahr stärker. Umso glücklicher sind wir, dass sich die harte Arbeit gelohnt hat und wir uns am Finaltag noch einmal mit den besten der Welt messen dürfen.“
Für die Performance-Cheer-Teams heißt es früh aufstehen. Die Auftritte sind für 09:22 Uhr Ortszeit (15:22 Uhr MESZ) bzw. 11:15 Uhr Ortszeit (17:15 Uhr MESZ) angesetzt. Für das Coed-Team der Cheersportler:innen wir es um 13:30 Uhr Ortszeit (19:30 Uhr MESZ) ernst.